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Ein Kleinod: Geliebte Seelenlust

Begeisterter Applaus für das lyrische Programm der Sopranistin Marietta Zumbült.
Benefizkonzert des Freundeskreises der Mühlhäuser Museen brachte 3500 Euro

Von Iris Henning

Mühlhausen. Marietta Zumbült ist zwar seit mehr als zehn Jahren auf Thüringer Bühnen präsent. Und doch ist die Sopranistin so etwas wie ein selten zu findender vorzüglicher Wein, vornehmlich den Kennern ein Name. Diesen Wein genießt man am besten mit guten Freunden in romantischen Stätten – oder gemeinsam mit den Freunden der Mühlhäuser Museen in der Kornmarktkirche, die sich am Dienstagabend wieder mal in eine Konzerthalle verwandelte.

Als „strahlend-lyrische Sopranistin“ kündigte dann der Vorsitzende des Freundeskreises, Dr. Michael Scholl, Marietta Zumbült an. Begleitet vom „Ensemble Hofmusik Weimar“ zelebrierte die ebenfalls aus Weimar stammende Sopranistin „Geliebte Seelenlust“. Allein der Titel sagt schon so einiges. Marietta Zumbült hat vornehmlich stimmungsvolle Kantaten von Johann Sebastian Bach und Arien von Georg Friedrich Händel versammelt, die sich anmutig in jeden Gehörgang schmeichelten: Sanftes, Seelenvolles, Rührseliges und Hochdramatisches. Bachs Kantate auf den Kaffee fehlte ebenso wenig wie die beliebte Sopran-Arie „Ah, mio cor“ aus „Alcina“ und „Lascia ch'io pianga“ aus „Rinaldo“ .
Marietta Zumbülts Interpretationen der Bach-Kantaten und Händel-Arien zählen wohl zu den Innigsten. Der Klang ihrer Stimme durchströmt die Herzen der Zuhörer – die an diesem Abend gar mit Szenenapplaus das genussvolle Klassik-Programm feierten.
Etwa 250 Gäste lauschten den so unbestreitbar lyrisch-schön dargebotenen musikalischen Momenten des Lebens, die von dem kleinen Orchester mit sensiblen, beinah intim wirkenden Klangbild begleitet wurden.
„Geliebte Seelenlust“ war mittlerweile das dritte Benefizkonzert, zu dem die Freunde der Mühlhäuser Museen eingeladen hatten. 3500 Euro brachte dieser Abend ein. Das Geld ist bestimmt für den Ankauf des plastischen Werks „Luthers Erinnerung an Müntzer“ des rheinländischen Bildhauers Professor Eberhard Linke. Diese am Konzertabend präsentierte Arbeit besticht durch ihre „ungewöhnliche plastische Grundidee und die überzeugende künstlerische Umsetzung“, bestätigt Museumsdirektor Thomas T. Müller. Diese Terrakotta wird künftig die Dauerausstellung im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche bereichern. Das im Jahr 1983 entstandene Werk hat das Potenzial, zu einem Besuchermagneten zu werden.

Genussvollen Momente des Lebens präsentierte die Weimarer Sopranistin Marietta Zumbült, begleitet vom „Ensemble Hofmusik“, ebenfalls aus Weimar. 
Foto: Iris Henning

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