Das Haus am Lindenbühl soll neuen Namen bekommen: Kulturhistorisches Museum
Von Iris Henning
Mühlhausen. Das Museum am Lindenbühl wird bald einen neuen Namen haben. Laut Museumsdirektor Thomas T. Müller soll das Haus künftig „Kulturhistorisches Museum“ heißen. Das kündigte er am 26. März 2014 während der Mitgliederversammlung des Vereins Freundeskreis Mühlhäuser Museen im Puschkinhaus an. Die Namensänderung begründete Müller mit der Erwartungshaltung der auswärtigen Museumsbesucher.
Es habe in der Vergangenheit immer wieder Fragen nach der Ausrichtung der Ausstellungen im Museum am Lindenbühl gegeben. So sollen die beiden neuen Dauerausstellungen - „Kunstland Thüringen“ und „Unstrut-Hainich tiefgründig“ - im Juni dieses Jahres bereits im „Kulturhistorischen Museum“ eröffnet werden, gab Müller einen Ausblick. Auf eine weitere Ausstellung machte der Museumsdirektor neugierig. Die titelt „Kostbare Patienten“ und soll im November des Jahres eröffnet werden. Gezeigt werden Exponate aus dem hauseigenen Bestand, die eine Restaurierung bitter nötig haben. „Wir wollen mit dieser Ausstellung versuchen, Paten für das eine oder andere Exponat zu gewinnen“, ist Müllers Hoffnung.
Um die Erhaltung „Kostbarer Patienten“ geht es auch dem Freundeskreis der Mühlhäuser Museen, der sich vor vier Jahren mit genau diesem Anspruch gegründet hat. Eine regelrechte Erfolgsgeschichte dazu war der Rechenschaftsbericht über das Jahr 2013 des Vorsitzenden des Freundeskreises, Dr. Michael Scholl, vor den Museumsfreunden. Im Mittelpunkt der Bemühungen habe vor allem die Restaurierung einer Kanzeluhr aus dem 17./18. Jahrhundert gestanden, die höchstwahrscheinlich aus der Marienkirche stammt. „Dank der unerwartet hohen Einnahmen durch den Vortrag von Frau Dr. Nike Wagner und aus unserem 4. Benefizkonzert „T(R)raumklänge“ sowie Dank einiger großzügiger Spenden konnten die Mittel zur Restaurierung frühzeitig vollständig aufgebracht werden“, bilanzierte Dr. Scholl. Zu den weiteren Projekten des Freundeskreises gehörten im vergangenen Jahr die Anschaffung von zwei Bildern der Weimarer Malerschule, die Restaurierung einer Einbaumtruhe aus dem 14./15. Jahrhundert, die Herausgabe eines Kräuterführers für Kinder, die Restaurierung einer Bildmappe des Künstlers Alfred Hanf, der Erwerb zweier Holzschnitte von Karl Ullrich und innerhalb der Schenkung von Eberhard Linkes Terrakotta-Plastik „Auftritt und Fall Thomas Müntzers“ die Übernahme einer Aufwandsentschädigung an den Künstler.
Möglich wurden all die Erfolge durch die steigenden Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, durch die Einnahmen aus Benefizveranstaltungen und das Engagement von Bürgern und Unternehmern, die insgesamt 9000 Euro spendeten. „Danke an alle für das große bürgerschaftliche Engagement“, so Dr. Scholl. Beigetragen zum Erfolg hat ebenfalls die Teilnahme am traditionellen Handwerkermarkt am Kirmessonntag. Der brachte 1400 Euro ein. Nicht nur das Materielle wertete der Vorsitzende. Die Präsenz auf dem Handwerkermarkt trage auch zur öffentlichen Wahrnehmung des Freundeskreises bei, sieht er einen gewünschten Synergieeffekt. So habe sich der Freundeskreis mittlerweile auf etwa 250 Mitglieder verstärkt.
In diesem Jahr möchte sich der Freundeskreis zwei weiteren „Kostbaren Patienten“ zuwenden. So soll das nunmehr fünfte Benefizkonzert die Restaurierung eines „Römhilder Kästchens“ aus dem 16. bis 18. Jahrhundert ermöglichen. Ein Museumsball im November – ebenfalls eine Benefizveranstaltung – soll das notwendige Geld für die Restaurierung der Innungslade der Mühlhäuser Schlosserinnung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts aufbringen.
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