Liebe Konzertbesucher*innen,
nicht alles, was Corona zum Opfer gefallen ist, lässt sich 1 zu 1 nachholen - schon gar nicht, wenn ein großes Orchester wie die Staatskapelle Weimar involviert ist, deren Planung meist mehr als ein Jahr Vorlauf braucht. Zu viele Menschen, auch Gastdirigenten, Solisten, Spielorte usw. ergeben das dichte Planungsnetz des Orchesters, so dass das für Mai 2020 in der Mühlhäuser Kornmarktkirche geplante Beethoven-Programm ins Frühjahr 2021 nicht übertragbar war. Doch die Alternative macht doppelt Lust auf den neuen Termin im Juni 2021, denn die Staatskapelle bringt neben zwei wunderschönen "Lieblingsstücken" des romantischen Orchester-Repertoires auch eine echte Entdeckung mit: ein Violinkonzert für die Hardangerfiedel, das norwegische Nationalinstrument, dem die Weltklassegeigerin Ragnhild Hemsing längst auch die Türen der großen Konzertsäle der Welt geöffnet hat.
Dirigent: Dominik Beykirch (Chefdirigent der Staatskapelle)
Solistin: Ragnhild Hemsing, Violine / Hardangerfiedel
Max Bruch: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op.26
Geirr Tveitt: Konzert Nr. 2 für Hardangerfiedel und Orchester op.252 "3 Fjorde"
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43
In
den hohen Norden entführt uns das Programm unseres Festkonzertes, in
dem
- maximal authentisch! - mit der Hardangerfiedel das
norwegische Nationalinstrument par excellence präsentiert wird.
Heute, vor allem in der Folk-Musik ihres Heimatlandes präsent, hat
ihr unverwechselbarer eigenwillig reizvoller Klang zuletzt auch im
Rahmen der Filmmusik zu "Herr der Ringe" Popularität
gewonnen. Er entsteht durch vier mitschwingende Resonanzsaiten, die
der Musik eine Art sphärische Aura verleihen. Geirr Tveitt hat für
die Hardangerfiedel zwei herrliche Solo-Konzerte geschrieben, in
deren zweitem das Instrument tonmalerisch das glitzernde Lichterspiel
auf den Fjorden nachzeichnet.
Die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing stellt dem Werk einen der absoluten Klassiker des Repertoires auf der "normalen" Violine gegenüber: Max Bruchs g-Moll-Konzert, das schon zu Lebzeiten des Komponisten so populär war, dass Bruch drohte, es zu "verbieten", damit auch seine anderen Werke endlich mehr zur Geltung kämen.
Inbegriff "nordischer" Sinfonik ist zuallererst der Finne Jean Sibelius, dessen "Zweite" eine charakteristische Mischung aus grüblerischer Schwermut und optimistischem Freiheitsdrang verkörpert - und das obwohl die ersten Ideen zum Werk, zweifellos von Heimweh durchtränkt, im sonnigen Italien entstanden. Die Sinfonie fasziniert mit ihrem weitgespannten, rhapsodischen Gestus und mit warmem, vollem Klang. Suchteffekt garantiert!
Mit herzlichen Grüßen
Michael Scholl Kerstin Klaholz
Erster Vorsitzender Musikdramaturgin DNT Weimar
P. S.: Die erworbenen Karten behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit!
Konzerteinführung am 18.06.2021, 18:00 Uhr, Rathaushalle